Der Anbieter von Energiemanagement und Automatisierung Schneider Electric war auch in 2024 wieder mit der gesamten Bandbreite seines Automatisierungsportfolios auf der SPS-Messe vertreten. Dazu gehörten neben fortschrittlicher Antriebstechnik sowie Mess‑, Steuer- und Regelungstechnik auch moderne Robotiklösungen sowie intelligente Softwareanwendungen für alle Lebensphasen in der Industrie. Gemeinsam mit Marken wie AVEVA und ETAP zählt das Unternehmen zu den größten Anbietern von Automatisierungslösungen und Industriesoftware überhaupt. Beim Messeauftritt in Nürnberg stand insbesondere die Kombination aus offener Automatisierung und Digitalisierung im Mittelpunkt. Damit sollen neben der Reduzierung von Komplexität auch Produktivität und Ausfallsicherheit erhöht sowie die nahtlose Einbindung zukunftsweisender Softwarelösungen erleichtert werden. Sämtliche Technologien zielen darauf ab, Energieeffizienz, Zuverlässigkeit, Nachhaltigkeit und Flexibilität von automatisierten Anlagen zu verbessern und richten sich an produzierende Unternehmen sowie an den Anlagen- und Maschinenbau.
Schneider Electric bekräftigte auf der SPS 2024 in Nürnberg sein Engagement für offene, softwaredefinierte Automatisierung und unterstützte die digitale Transformation und Innovationsfähigkeit seiner Kunden mit einer zentralen, skalierbaren industriellen Automatisierungsumgebung. Damit können Industrieunternehmen modernste Technologien wie den EcoStruxure Automation Expert nutzen, die IT/OT-Integration vorantreiben und gleichzeitig ihre bestehenden Investitionen schützen.
Diese zentrale Multi-User-Umgebung kombiniert Anwendungen für kontinuierliche, hybride und diskrete Prozesse. Sie integriert sowohl ereignisbasierte als auch zyklische Ausführungsmodelle und unterstützt die digitale Durchgängigkeit über den gesamten Anlagenlebenszyklus. Damit erreichen Unternehmen ein neues Maß an Agilität, Effizienz und Zuverlässigkeit. Schneider Electric zeigt damit, wie eine ganzheitliche Automatisierungsstrategie die Innovationskraft der Industrie steigern und langfristigen Erfolg sichern kann.
Ein weiterer wichtiger Fokus, der an Messestand 540 in Halle 1 gesetzt wurde, betrifft zudem den Ausblick auf 2025. Insbesondere im Bereich High-Performance-Motion wird Schneider Electric im kommenden Jahr neue Lösungen auf den Markt bringen, die in Nürnberg erstmals gezeigt wurden. Neben einem neuen, vereinheitlichten E/A‑System sowie besonders kompakten und leistungsstarken integrierten Antrieben, zählt hierzu mit Modicon M660 auch der bis dato leistungsstärkste Motion Controller im Automatisierungssortiment des Tech-Konzerns.
Die Highlights
- Modicon M660 ist ein fortschrittlicher Industrial PC (IPC) Motion Controller, der präzise Positionier- und Sicherheitsfunktionen und Edge-Computing-Funktionalitäten in einem einzigen Gerät vereint. Dieser Ansatz ermöglicht die nahtlose Integration von Steuerung, Datenverarbeitung und Kommunikation in allen Anwendungen, bei denen Echtzeitsteuerung, geringe Latenzzeiten und sofortige Entscheidungsfindung erforderlich sind. Die nutzerfreundliche Programmierung über eine einzige, skalierbare Automatisierungsumgebung vereinfacht die Integration fortschrittlicher datengesteuerter Funktionalitäten wie KI, maschinelles Lernen und digitaler Zwilling und ist gleichzeitig mit dem aktuellen Motion-Portfolio kompatibel. Diese Umgebung erweitert EcoStruxure Automation Expert für Kunden, die ihr vorhandenes Know-how für hochleistungsfähige Motion- Anwendungen nutzen möchten, während sie von den softwaredefinierten Vorteilen von EcoStruxure Automation Expert profitieren. Darüber hinaus werden Arbeitsabläufe effizienter gestaltet, indem ein nahtloser Datenaustausch zwischen Anwendungen ermöglicht wird, ohne dass neue Bibliotheken oder umfangreiche Konfigurationsänderungen erforderlich sind. Durch das modulare Design in Bezug auf Engineering, Betriebssystem und Hardware setzt die Modicon M660 neue Maßstäbe für Motion-Control-Systeme.
- Mit Modicon Edge I/O NTS (Network Terminal Slice) stellt Schneider Electric eine für das gesamte Industrieportfolio vereinheitlichte E/A‑Lösung vor, die auf das Zusammenführen von Daten zugeschnitten ist. Mit ihrem dezentralen IP20-Design bietet sie innerhalb einer einzigen E/A‑Familie eine Vielzahl an unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten und gewährleistet so eine zukunftssichere Skalierbarkeit. Als einheitliche und umfassend nutzbare Lösung zeichnet sich Modicon Edge I/O NTS zudem durch ein hohes Maß an Interoperabilität aus und lässt sich nahtlos in andere Softwareplattformen von Schneider Electric integrieren. Für sämtliche industriellen E/A- Anforderungen entwickelt, bringt das neue System offene IP-Ethernet-Protokolle und fortschrittliche Cybersicherheitsmaßnahmen in einem optimierten Design mit vereinfachter Verdrahtung zusammen. Anwender profitieren von einer beschleunigten Inbetriebnahme neuer Maschinen sowie von verbesserten Diagnose- und Überwachungsmöglichkeiten.
- Mit Altivar Process ATV6100 kommt ein Frequenzumrichtersystem hinzu, das sich durch optimiertes Design und eine kompaktere Grundfläche auszeichnet. Insbesondere für industrielle Anwendungsfälle in Branchen wie Wasser und Abwasser, Bergbau, Metall, Energie oder Chemie geeignet, macht es die IEEE 519 konforme Lösung möglich, Prozessabläufe sowie das Energie- und Asset-Management in puncto Energieeffizienz und CO2-Fußabdruck zu optimieren. Anwender profitieren von bis zu 20 Prozent geringeren Gesamtbetriebskosten, bis zu 10 Prozent mehr Betriebseffizienz sowie bis zu 40 Prozent weniger Platzbedarf. Zusätzlich stellte Schneider Electric auch eine neue, sensorlose Monitoring-Technologie für Frequenzumrichter und Pumpen vor. Mit vorausschauender Überwachung, Cloud-Anbindung und frühzeitiger Fehlererkennung unterstützt Altivar Predict bei der Optimierung von Betriebs- und Energieeffizienz.
- Eine weitere Neuheit im Bereich der Antriebstechnik sind die neuen Servo- und Schrittmotoren Lexium 38i. Hierbei handelt es sich um speziell auf dezentrale Motion Control-Systeme zugeschnittene, integrierte Antriebe, bei denen Antriebselektronik und Motor in einem besonders kompakten Gehäuse vereint sind. Die auf Energie- und Kosteneffizienz ausgelegten Antriebe weisen eine höhere Leistungsdichte als vergleichbare Produkte auf und sind mit einer Leistung von 230 W bis 1,2 kW für nahezu alle Anwendungsfälle flexibel einsetzbar. Auch Sicherheitsfunktionen und IoT-Konnektivität sind integriert. Aufgrund standardisierter Schnittstellen ist es zudem möglich, Integrations‑, Inbetriebnahme- und Betriebsprozesse zu optimieren, was die Zeit bis zur Bereitstellung sowie die Installationskosten reduziert.
- Mit der EcoStruxure Edge Compute Plattform bietet Schneider Electric eine einfache, skalierbare und offene Möglichkeit, die digitale Transformation voranzutreiben, indem Daten auf Anlagen‑, Prozess- oder Maschinenebene in handlungsorientierte Erkenntnisse umgewandelt werden. In Form eines umfassenden Ökosystems stehen eine Vielzahl unterschiedlicher Apps sowie ein Edge Manager für die zentrale, hardwareübergreifende Bereitstellung und Überwachung von Apps und Edge Devices zur Verfügung. Durch das Zero-Touch On-Boarding können verschiedene Edge Devices schnell und automatisiert in den Edge Manager geladen werden. Mit Hilfe der Apps, die auch KI-basiert sein können, ist es dann möglich, Daten direkt auf Maschinen- oder Anlagenebene zu erfassen und auszuwerten. Insgesamt ist der Plattformansatz auf Flexibilität und Skalierbarkeit ausgelegt, da Anwender nicht nur auf vorgefertigte Apps von Schneider Electric oder dem Partnernetzwerk zurückgreifen, sondern auch eigene Apps erstellen können. Lösungen wie Anlagenverfügbarkeit, KI-basierte Produktqualität und Betriebsoptimierung sind cybersicher, skalierbar und für verschiedene Branchen im industriellen Umfeld geeignet. Darüber hinaus sind sie so konzipiert, dass sie mit dem zukünftigen offenen und interoperablen Edge-Standard „Margo“ kompatibel sind.
- Die kontinuierliche Weiterentwicklung von CONNECT ermöglicht erneut wichtige Innovationen. So erweiterte AVEVA die CONNECT-Plattform um eine Vielzahl neuer Anwendungsfälle wie Datenaustausch, Visualisierung digitaler Zwillinge sowie KI und Analytik zur Unterstützung des umfangreichen Partner-Ökosystems. In der Konstruktion können Teams nun von sequenziellen Arbeitsabläufen zu einer Echtzeit-Zusammenarbeit und kollaborativem Datenaustausch übergehen. Dies reduziert Diskrepanzen und beschleunigt Innovationen. Im operativen Bereich ermöglichen Datenmanagementfunktionen nun neue Ökosysteme und neue Anwendungsfälle, einschließlich KI- gestützter Analysen zur Qualitäts- und Produktionsoptimierung. Darüber hinaus können Kunden nun die Vorteile vordefinierter und anpassbarer Dashboards nutzen, um komplexe Zusammenhänge ganzheitlich zu visualisieren. Die Kombination von KI und Visualisierung ermöglicht es, Probleme einfach zu analysieren und zu lösen sowie umsetzbare Erkenntnisse für die Produktions- und Geschäftsoptimierung zu gewinnen. KI-Funktionen zur Optimierung von Produktionsdurchsatz, Qualität und Nachhaltigkeitskennzahlen sind nun ebenfalls verfügbar. Und nicht zuletzt ermöglichen neue Rückschreibefunktionen von CONNECT zu AVEVA PI Server nun die Zusammenarbeit in Echtzeit zwischen Betriebsexperten und externen Beteiligten wie Analysten oder Datenwissenschaftlern. Bereits vorliegende Kundenbeispiele zeigen die enormen Fortschritte in Bezug auf Produktivität, Qualität, Betriebszeit und Kosteneinsparungen, die durch die Integration von Daten der Peripherie, der Anlage selbst und aus der Cloud mit CONNECT erzielt wurden.
Highlight Exponate am Messestand zeigen Funktionsweisen und Vorteile der Schneider-Electric Technologien:
Storage-and-Retrieval-System des deutschen Maschinenbauers Gollmann: Das Storage-and- Retrieval-System von Schneider Electric-Kunde Gollmann ist für die automatisierte Lagerung und Ausgabe von Medikamenten in Apotheken vorgesehen. Zu den Besonderheiten zählt, dass es aufgrund der patentierten Rollschrank-Technik möglich ist, die Arzneimittel äußerst platzsparend einzulagern. So können im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen bis zu 50 Prozent mehr Produkte auf gleicher Fläche verstaut werden. Da das gesamte System vollständig automatisiert arbeitet, wird nicht nur das Personal im Verkaufsraum entlastet, sondern es ergeben sich auch Vorteile in puncto Bestandsverwaltung und Sicherheit. Abgelaufene Medikamente werden zum Beispiel automatisch ausgelagert. Angesichts des zu erwartenden Apothekermangels in den kommenden Jahren, zeigen Gollmann und Schneider Electric, dass es mit intelligenten Automatisierungslösungen auch in industriefernen Branchen möglich ist, dem Arbeitskräftemangel effektiv entgegenzutreten.
Messedemo „Flying Gears“: Zu sehen ist eine Motion-Anwendung, bei dem der neue fortschrittliche Industrial PC (IPC) Motion Controller Modicon M660 sowie das neue E/A‑System Modicon Edge I/O NTS zum Einsatz kommen. Die Kombination aus synchronisierten Motion-Control- und Edge- Computing-Funktionalitäten ermöglicht es, dass die Visualisierung und ihre Runtime auf dem Embedded Windows-Betriebssystem der Modicon M660-Steuerung laufen. Der Lexium Cobot Compact Controller übernimmt die Steuerung der Montage des Modicon Edge I/O NTS, unterstützt durch die virtuelle Konstruktion und Inbetriebnahme mit EcoStruxure Machine Expert Twin.