Mit dem Erweiterungsbau „Terbium“ eröffnete die Raumedic AG ihr neues Technologiezentrum am Hauptsitz in Helmbrechts. Als Spezialist für Reinraumbau erhielt die Lindner Reinraumtechnik GmbH den Auftrag für umfängliche Ausbauleistungen in den ISO 7 klassifizierten Produktionsräumen.
Die Raumedic AG ist ein weltweit tätiges Medizintechnikunternehmen mit dem Schwerpunkt auf innovative und hochwertige Produkte aus thermoplastischen Polymeren und Silikon. Hauptsitz und wichtigster Produktionsstandort mit über 470 Mitarbeitern ist das oberfränkische Helmbrechts. Auf rund 10.000 m² Nutzfläche entstand mit dem imposanten Bau eine neue Reinraumproduktion mit 2.250 m², zertifiziert nach ISO 14644, Klasse 7 sowie weitere Kapazitäten für Laboratorien, Forschung und Entwicklung sowie für Logistik und Verwaltung. Das Unternehmen investierte insgesamt 26 Millionen Euro für die Erweiterung des Stammsitzes hin zu einem hoch modernen Entwicklungs- und Produktionsstandort mit Platz für 200 weitere Arbeitsplätze.
Die Lindner Reinraumtechnik wurde dabei für den Innenausbau der zwei großen Reinraumbereiche sowie für weitere Labor- und Qualitätssicherungsräume, mit einer Gesamtfläche von 3.200 m², beauftragt.
Die großflächigen Reinräume sind durch integrierte Ganzglaselemente einsehbar und verbinden so optisch die Reinraum-Arbeitsbereiche mit den angrenzenden Flurbereichen, die zu den Laboren und zur Qualitätssicherung führen. Insgesamt verbaute das Unternehmen ca. 900 m² Reinraumwandsysteme in Schalenbauweise vom Typ Logic 100, wovon viele Teilabschnitte als überbreite Doppelständerkonstruktion installiert wurden. Um die Rückluftschächte dabei optimal zu integrieren, wählte man hier eine Wandstärke von 700 mm. Die damit verbundenen Rückluftgitter mit integrierten Filtern sind besonders revisionsfreundlich und werkzeuglos zu öffnen. Ein durchgängiger Rammschutz aus Edelstahl bewahrt vor etwaigen Wandbeschädigungen. Im Zugangs- bzw. Durchgangsbereich integrierte man Schnelllauftore und automatische Schleusensteuerungen für Personal und Material. Die Materialdurchreichen seitlich der Reinräume wurden mit integrierten Filter Fan Units (FFUs) ausgestattet.
Bei den Reinraumdecken entschied man sich zum größten Teil für eine begehbare Kreuzbandrasterdecke Line 100S Typ 2. Die Metalldeckenplatten mit pulverbeschichteter Oberfläche werden dabei in einem abgehängten Kreuzbandraster eingehängt und bilden zusammen mit aufgelegten Stahlblechen eine begehbare Wartungsebene im Deckenhohlraum. Auf weiteren 1.100 m² wurde die flächenbündige Klemmkassettendecke vom Typ Clip montiert. In Kombination mit den Lindner Reinraumdeckensystemen installierte das Montageteam zusätzlich 250 Stück Reinraumleuchten vom Typ LP mit modernster LED Technik und deckenbündige Nachströmklappen. Lindner war auch für die reinraumgerechte Verkleidung der Kranbahn und die spezielle Befestigung an der Decke verantwortlich. Des Weiteren war Lindner mit der Anbindung von raumhohen Mediensäulen im Laborbereich betraut.