Vor wenigen Tagen wurde im Rahmen der 83. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK) in Mannheim der Oskar-Lapp-Forschungspreis 2017 verliehen. Er ging an Prof. Dr. Konstantinos Stellos, Kardiologe am Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Der Preis ist mit 12.000 Euro dotiert und wird jedes Jahr von der Oskar-Lapp-Stiftung an junge Wissenschaftler verliehen, die sich gezielt in der Herz-Kreislaufforschung engagieren.
Die Oskar-Lapp-Stiftung wurde 1992 ins Leben gerufen und erinnert an den Stuttgarter Unternehmer Oskar Lapp, der vor 30 Jahren, am 25. April, durch einen Herzinfarkt gestorben ist. Der Stifterfamilie ist deshalb die weitere Erforschung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein besonderes Anliegen. „Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind auch heute noch die häufigste Todesursache in Deutschland. Prophylaxe, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation der koronaren Herzkrankheit müssen noch viel besser erforscht werden. Es ist noch viel zu tun “, begründet Ursula Ida Lapp das Engagement. Das 25-jährige Bestehen der Oskar-Lapp-Stiftung wird am 22. Oktober 2017 mit einer Festveranstaltung im Neuen Schloss in Stuttgart gefeiert.
Prof. Dr. Stellos ist Kardiologe in der Medizinischen Klinik III/Kardiologie und Arbeitsgruppenleiter im Institut für Kardiovaskuläre Regeneration der Goethe Universität Frankfurt. In seiner Forschungsarbeit konnte er nachweisen, dass die Genexpression zwischen gesunden und an atherosklerotischen Herzerkrankungen leidenden Patienten variiert. Er wies nach, dass in Patienten die Expression von Kathepsin S, einem Enzym, das unter anderem die Zellmigration ermöglicht, durch RNA-Modifizierungen gesteuert und gesteigert wird. Die gewonnenen Erkenntnisse zeigen einen neuen genregulatorischen Mechanismus auf und tragen bedeutend zum Verständnis der Pathogenese der Atherosklerose bei. Die Arbeit wurde in der renommierten Fachzeitschrift Nature Medicine publiziert.