Zur langfristigen Sicherung der bayerischen Landwirtschaftsbetriebe und damit der
regionalen Lebensmittelproduktion ist eine Steigerung der Resilienz gegenüber Krisenereignissen
erforderlich. Hier setzt das Zentrum für Biogene Wertschöpfung und Smart-
Farming an und entwickelt neue Lösungsansätze, um die Wertschöpfung zu steigern
und regionale Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Ziele der Initiative sind einerseits
die Entwicklung nachhaltiger, ressourceneffizienter Hochtechnologien und die Begleitung
der Landwirtschaft bei ihren Transformationsprozessen im Hinblick auf Klimawandel
und Nachhaltigkeitsaspekte, andererseits aber auch ein direkter Transfer der Forschung
in die Praxis.
Das Zentrum soll Keimzelle sein für regionale Innovationsökosysteme aus etablierten Betrieben, innovativen Start-ups sowie spezialisierten Forschungseinrichtungen, um somit den Aufbau regionaler Wertschöpfungsnetzwerke zu unterstützen. Das stärkt die Leistungsfähigkeit Deutschlands, indem hochqualifizierte regionale Arbeits- und Ausbildungsplätze in der Land- und Ernährungswirtschaft geschaffen werden. Um dies gemeinsam zu stemmen, werden das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV, die Einrichtung für Mikrosysteme und Festkörper Technologien EMFT, das Institut für Integrierte Schaltungen IIS, das Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD sowie das Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik IGP ihre Expertisen bündeln und an den Standorten in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern mit technologischen Innovationen Mehrwerte in den jeweiligen Regionen generieren.
Fraunhofer IVV am Standort Freising maßgeblich beteiligt
In Bayern liegt der Fokus auf der technologischen Begleitung von exemplarisch ausgewählten
Pflanzen mit hoher Relevanz für die regionale Landwirtschaft und Lebensmittelversorgung
– von der Zucht über die Ernte bis zur Verwertung. Speziell am Standort
Freising wird gemeinsam mit weiteren bayerischen Partnern an der Weiterverarbeitung
von Produkten aus der Landwirtschaft geforscht, die die Wertschöpfung beim Erzeuger steigern kann. Ein ganzheitlicher Wandel der Landwirtschaft hin zu innovativen Verarbeitungskonzepten,
die die Lebensmittelsicherheit und ‑qualität entlang der Wertschöpfungskette
maximieren – diesen Anspruch hat das Team des Unternehmens: »Mit Blick auf zunehmende Umweltbelastungen und Artenschwund ist gefordert, dass die Wertschöpfung verschiedenster Rohstoffe
aus der Landwirtschaft — auch direkt auf den Höfen — sehr viel breiter wird. Es geht darum, alternative Ressourcen zu erschließen für Lebensmittel, aber auch für Verpackungslösungen.«
Transferleistung zwischen den Regionen
Am Standort Triesdorf wird der Schwerpunkt auf der Entwicklung und Erprobung von
Technologien für die Phänotypisierung zur objektiven Bewertung von Merkmalen und
Qualitätskontrolle am Beispiel ausgewählter Schlüsselpflanzen liegen. Hier sollen Methoden
zur schnellen Züchtung von Pflanzensorten sowie zur Optimierung von Anbaubedingungen
vorangetrieben werden. Insbesondere die Innovationsfelder ‘Digital Farming‘,
‘Indoor Farming‘ sowie allgemein die Weiterentwicklung innovativer Pflanzensensorik
sollen hier in Kooperation mit der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und
der Fraunhofer EMFT angegangen werden. Die Brücke hin zum verarbeiteten Produkt
für maximale Qualität – eine der Herausforderungen, derer sich die Forscher gemeinsam
mit dem Unternehmen annehmen wollen.