Eurofins-Gruppe spendet 100.000 PCR-Schnelltests zum Nachweis der SARS-CoV-2-Varianten aus Großbritannien, Südafrika und Brasilien an Krankenhäuser in aller Welt.
Das Unternehmen hat mit Virotech und Novatec, beides hessische Mittelständler, neue PCR-Schnelltests entwickelt, die die Corona-Mutationen aus Großbritannien, Südafrika und Brasilien mittels eines Mund-Nasen-Abstrichs nachweisen. Das Ergebnis liegt innerhalb von einer Stunde vor. Die neuen Testkits sind ab sofort verfügbar.
SARS-CoV‑2 gehört zu einer Gruppe von RNA-Viren, die spontane Mutationen aufweisen. Einige alarmierende Varianten wurden kürzlich identifiziert, darunter die neue Linie B.1.1.7, die zuerst in Südengland entdeckt wurde, und die Linien B.1.351 und B.1.1.248, die zuerst in Südafrika bzw. Brasilien erkannt wurden. Alle diese Varianten scheinen infektiöser als das bisher verbreitete Virus zu sein.
Viel schneller als Sequenzierung (NGS)
Bisher wird in der Regel Next Generation Sequencing (NGS) zum Nachweis neuer Mutationen des Virus im Rahmen von epidemiologischen Studien eingesetzt. Allerdings dauert NGS typischerweise drei bis fünf Tage. Dies ist oft zu langsam, um Träger der neuen Varianten zu identifizieren, so dass deren Kontakte isoliert und vorrangig getestet werden können, um die Ausbreitung dieser Varianten in Regionen zu stoppen, in denen sie noch nicht verbreitet sind.
Das Unternehmen bietet über Virotech Diagnostics (Rüsselsheim), NovaTec Immundiagnostica (Dietzenbach) und Eurofins Genomics (Ebersberg) Kits sowie Primer- und Sondensets zur Identifizierung der neuen Varianten an. Der GSD NovaType SARS-CoV‑2 Detect & ID ist ein Real-Time RT-PCR Test für den qualitativen Nachweis von SARS-CoV‑2 und die anschließende Identifizierung der Varianten B.1.1.7 und B.1.351/B.1.1.248. Das Produkt wurde als zweistufiger Arbeitsablauf mit einem CE-IVD-gekennzeichneten diagnostischen Test und einem anschließenden Identifikationsschritt validiert (“Research Use Only”, kurz RUO). Alternativ können Labore auch nur das RUO-Identifizierungskit GSD NovaType SARS-CoV‑2 ID anfordern.
Tests zum Nachweis weiterer Varianten voraussichtlich Mitte Februar erhältlich
Die Unternehmensgruppe beobachtet permanent das Auftreten weiterer SARS-CoV-2-Varianten. „Wir gehen davon aus, dass wir aufgrund unserer integrierten Möglichkeiten in den Bereichen Labortests, Primer- und Sonden-Design sowie IVD-Kit-Entwicklung eine Vorreiterrolle bei der Einführung weiterer Kits zum Nachweis von SARS-CoV-2-Varianten einnehmen werden“, so CEO Gilles Martin. Eine aktualisierte Version von NovaType, die weitere Varianten nachweisen und unterscheiden kann, wird Eurofins voraussichtlich Mitte Februar auf den Markt bringen.
„Das schnelle Auftauchen neuer Virusvarianten stellt eine ständige Herausforderung für die Hersteller von Diagnose-Kits dar. Es muss sichergestellt werden, dass weiterhin alle neuen Varianten erkannt werden, während gleichzeitig die Technologie zur Identifizierung bestimmter Linien weiterentwickelt wird, um die Ausbreitung besser überwachen zu können“, erklärt Gilles Martin. „Wir verfolgen kontinuierlich das schnelle Auftreten weiterer SARS-CoV-2-Varianten und wir werden unser Portfolio ständig erweitern, um neuen Herausforderungen gerecht zu werden.“
100.000 PCR-Schnelltests an medizinische Einrichtungen in aller Welt
100.000 PCR-Schnelltests zum Nachweis von SARS-CoV-2-Varianten wurden an Krankenhäuser und öffentliche Labore in aller Welt gesendet, die über keine Kapazitäten zur schnellen Identifizierung der Virus-Varianten verfügen. Interessierte Einrichtungen werden gebeten, sich direkt an die unternehmenseigene Stiftung zu wenden.
Im Dezember 2020 hatte Eurofins bereits bekanntgegeben, Kapazitäten für die Sequenzierung per Next Generation Sequencing für Länder ohne eigene Analysefähigkeiten und Budgets zur Verfügung zu stellen.
Gilles Martin: „Die Corona-Pandemie ist für das Gesundheitswesen auf der ganzen Welt eine immense Herausforderung. Deswegen sehen wir es als unsere Pflicht, auch einen sozialen Beitrag zu leisten und die Krankenhäuser und medizinischen Einrichtungen auf der ganzen Welt mit unserer Spende zu unterstützen.“