Die effektive und sichere Bereitstellung von mRNA in der Zelle ist eine der größten Herausforderungen für die Ausweitung des Einsatzes von mRNA-Therapeutika auf vielversprechende Bereiche wie Krebsimmuntherapie, Proteinersatz und Genbearbeitung. Entwickler und Forscher von Evonik, ein Hersteller der Spezialchemie, starten eine, auf drei Jahre angelegte, Kooperation mit Wissenschaftlern der renommierten Stanford University in Kalifornien. Gemeinsam wollen sie die Anwendungsmöglichkeiten von mRNA-Therapeutika erweitern, um künftig auch Krankheiten wie Krebs und Aids besser bekämpfen zu können. Ziel ist die Entwicklung einer Technologie zur Bereitstellung von mRNA für Gewebe und Organe, die über die bisherigen Möglichkeiten von Lipid-Nanopartikeln (LNP) hinausgeht. Hierzu entwickeln die Experten ein polymerbasiertes System, das der Hersteller lizenzieren und vermarkten wird.
Diese polymerbasierte Plattform ergänzt das bestehende Portfolio von Evonik an Lipid-basierten Drug-Delivery-Technologien, einschließlich LNP. So genannte Drug-Delivery-Technologien werden für mRNA-Therapien benötigt, um Wirkstoffe zielgerichtet und sicher an ihren Einsatzort im Körper zu bringen. Mit der Drug-Delivery-Technologie wird der Portfoliowechsel der Life-Science-Division Nutrition & Care hin zu Systemlösungen beschleunigt. Die Division will den Anteil solcher Systemlösungen von heute 20 Prozent bis 2030 auf über 50 Prozent steigern.
„Wir sind stolz darauf, mit Stanford zusammenzuarbeiten und unsere Innovationskraft in der fortschrittlichen Drug-Delivery-Technologie zu vereinen”, sagt Dr. Thomas Riermeier, Leiter des Geschäftsbereichs Health Care. „Mit diesem Projekt entwickeln wir die nächste Generation der mRNA-basierten Medizin.“
Evonik wird mit Wissenschaftlern der Universität zusammenarbeiten, um die Synthese und Formulierung zu skalieren und die innovative Technologie für die organselektive Abgabe auf der Grundlage eines nicht tierischen, synthetischen und im Körper abbaubaren, Polymers weiterzuentwickeln. Als integrierter Entwicklungs- und Fertigungspartner für Gentherapien will das Unternehmen diese Technologie in GMP-Qualität (Good Manufacturing Practice) für den Einsatz in klinischen Entwicklungsstufen und letztlich im kommerziellen Maßstab zur Verfügung stellen.
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