Die Qualifizierung von Papier als Substrat wird mit dem Einsatz von unterschiedlichen Druckverfahren in Hybriddruckmaschinen immer komplexer. Insbesondere Digital- und Inkjetdruck erfordern eine differenzierte Bestimmung der chemisch-physikalischen Oberflächeneigenschaften. Die steigenden Anforderungen an Papier in den unterschiedlichen Verarbeitungsschritten lassen sich nicht mehr über traditionelle Sortenbezeichnungen definieren. Die PTS freut sich daher, dass Dr. Arne Krolle, Geschäftsbereichsleiter für Druck und Funktionale Oberfläche in der Papiertechnischen Stiftung, nach der DIN EN ISO/IEC 17024 für die gesamte Wertschöpfungskette Papier zertifiziert wurde. Er wird diese Zusatzkompetenz in die PTS einbringen und auch als selbstständiger Gutachter zur Verfügung stellen.
Diese Zertifizierung umfasst die Papiererzeugung, die Papierverarbeitung und den Druck auf der Papieroberfläche. Zusätzlich zu seiner fachlichen Qualifikation als erfahrener Papieringenieur hat Dr. Krolle die Fachausbildung zum geprüften Sachverständigen absolviert und kann damit Gutachten für die gesamte Wertschöpfungskette erstellen. Das Gutachten enthält neben der Bewertung der Sachlage auch die Zusammenstellung von Prüfmethoden und Analysen zur Bestimmung von Störungsursachen und Lösungsvorschlägen.
Als Mitglied im Bundesverband der Sachverständigen wird er regelmäßig über formale Veränderungen bei Gutachten informiert. Die Wirksamkeit eines Gutachtens in einem Streitfall wird damit wesentlich verbessert.
Die serielle Verpackungscodierung für verschreibungspflichtige Medikamente weitet sich derzeit in andere Branchen aus, z.B. Lebensmittel und Kosmetik. Die Substrate für die Verpackungscodierung umfassen somit Faltschachtelkartons und Etiketten sowie auch andere Verpackungspapiere. In der Verordnung 161/2016 ist ein Prüfgerät, jedoch kein Prüfverfahren genormt. Dr. Krolle entwickelt daher mit seinem Team in der PTS die heutige Substratqualifizierung weiter, um den industriellen Standard normfähig zu machen.