Die Tiofarma BV bei Rotterdam ist ein «Manufacturing pharmacist» und produziert als solcher beispielsweise Salben für unterschiedliche Medizinalfirmen. Dabei profitiert der spezialisierte Betrieb von einer neuen Abfüllanlage, die dank der Technologie der Schweizer Firma URESH AG neue Masstäbe setzt. Das von Uresh speziell angefertigte Doppelmolchsystem stösst die Leitungen von Tiofarma höchst effizient aus und reinigt sie mit minimiertem Materialverlust.
Herausforderung Salbenproduktion
Die Abfüllung von Medizinalsalben stellt Produzenten vor Herausforderungen. Die Salben müssen ohne jegliche Verunreinigungen durch Rohre transportiert und abgefüllt werden. Bevor die genutzten Leitungen für das nächste Produkt eingesetzt werden können, mussten sie bisher aufwändigst demontiert, gereinigt, sterilisiert und wieder zusammengesetzt werden. Der Prozess wird durch die Zähflüssigkeit von Salben erschwert. Die Masse kann auch mit einer aufwändigen Spülung nicht einfach aus den Rohren entfernt werden, sondern muss regelrecht herausgeschnitten und als Sondermüll entsorgt werden. Dies ist nicht nur wegen dem Arbeitsaufwand, sondern auch wegen der oft wertvollen Zutaten der Salben sehr teuer.
Abgeschlossenes Molchsystem
Das neue intelligente Molchsystem von der Firma für Tiofarma verbessert diesen Abfüll- und Reinigungsprozess enorm. Der Doppelmolch läuft in einem geschlossenen System, in dem er auch mit Wasserstoffperoxid gereinigt werden kann. Angestossen durch Wasser, laufen die Molche durch die 6.6 cm dicken und total 30 Meter langen Rohre und stossen dabei die in den Rohren enthaltenen Salben aus. Angeschlossen sind zwei parallele Abfüllanlagen. Die in den Rohren enthaltenen 90 Liter Salbenmasse können dank dem Molch bis auf geringe Restmengen verarbeitet und genutzt werden, was bei Produktkosten von bis zu 100’000 CHF pro 4 Meter Leitung durchaus ins Gewicht fällt.
Seit 2015 in Betrieb
Dank dem vollautomatischen System kann Tiofarma seine Anlagen innert deutlich kürzerer Frist für unterschiedliche Produkte umrüsten. Die Firma kann so auch mehrere kleinere Lose nacheinander produzieren. «Unsere neue Anlage hat Tiofarma einen grossen Schritt weitergebracht, die Molche funktionieren einwandfrei», meint Monique Otto von Tiofarma.
Die Anlage bei Rotterdam wurde von der Firma mit Partnern geplant und auch gebaut. Die Rohre sind doppelwandig und können erwärmt werden, damit die optimale Fertigungstemperatur für die Salben gewährleistet ist. Das System ist validiert und seit 2016 in Betrieb. Bereits wurden ca. 350 Lose verarbeitet.
Resultat jahrelanger Forschung
Die heutigen Molchsysteme wurden in jahrelangem Forschungs- und Verfeinerungsprozessen erarbeitet. Das Betriebs- und Erfolgsgeheimnis von Uresh stellen natürlich die blauen Molche dar. «Jede Rille hat eine Funktion», meint Urs Hofer, der «Vater» des Produkts. Seine Molche enthalten Magnete, welche zur Steuerung und Ortung der Molche dienen. Produziert werden sie am Sitz der Firma im Raum Basel, von wo sie zur Nutzung in die ganze Welt versendet werden.