Nun hat die BRAIN Biotech AG ihre Halbjahreszahlen 6M 2021/22 veröffentlicht. Nach einem dynamischen Start in das Geschäftsjahr setzt der Konzern seine starke Umsatzdynamik nun auch im zweiten Quartal fort. Beide Geschäftsbereiche haben zu einer dynamischen Umsatzentwicklung und einem positiven operativen Leverage-Effekt beigetragen. Unter Berücksichtigung der Akquisition von Breatec B.V. und ohne Berücksichtigung der anhaltend hohen Investitionen in die proprietäre CRISPR-Genom-Editing-Plattform rechnet das Management für das Geschäftsjahr nun mit einem Umsatz von rund 50 Mio. € und einem leicht positiven bereinigten EBITDA. Die CRISPR-bezogenen Investitionen für das Gesamtjahr werden weiterhin bei etwa 2,5 – 3,5 Mio. € liegen.
„Wir freuen uns sehr, dass wir das positive operative Momentum der letzten beiden Quartale trotz zunehmender Herausforderungen in der globalen Lieferkette und steigender Materialkosten halten konnten. Die anhaltend positive Dynamik ist in beiden Geschäftsbereichen deutlich spürbar und stimmt uns auch für die Entwicklung im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres optimistisch. Ohne Einschränkungen in der Lieferkette hätten wir vor allem im Segment BioIndustrial noch dynamischer wachsen können. Die Integration unseres Backenzym-Spezialisten Breatec verläuft planmäßig und wir erwarten, dass wir in den kommenden Jahren umfangreiche Synergien innerhalb unserer BioIndustrial-Geschäftsbereiche heben werden.“
— Adriaan Moelker, CEO
In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahrs 2021/2022 erwirtschaftete die Gruppe einen Umsatz von 23,3 Mio. € gegenüber 18 Mio. € im Vorjahreszeitraum, was einer Steigerung von 29,3 % entspricht. Der Umsatz im zweiten Quartal 2021/22 belief sich auf 13,1 Mio. €. Dies entspricht einem Anstieg von 31,9 % gegenüber dem zweiten Quartal des Vorjahres. Auf organischer Basis, also ohne die Akquisition von Breatec, stieg der Umsatz im zweiten Quartal um 20,4 % auf 11,9 Mio. €.
Das bereinigte Konzern-EBITDA stieg in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2021/22 deutlich um 2,2 Mio. € von ‑2,0 Mio. € im Vorjahr auf 0,2 Mio. €. Das bereinigte EBITDA im zweiten Quartal stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal von ‑0,6 Mio. € auf 0,5 Mio. €. Nach der Zahlung des Kaufpreises für die Akquisition von Breatec B.V., laufenden Investitionen in den Ausbau der Fermentationskapazitäten bei Biocatalysts Ltd. und einer Serie-B-Finanzierung bei SolasCure Ltd. betrug die Cash-Position am Ende des Quartals solide 16,4 Mio. €.
Wichtige Ereignisse
Genom-Editing-Toolbox: Das Unternehmen hat im Januar 2022 einen internationalen Recherchebericht und eine schriftliche Stellungnahme vom Europäischen Patentamt (EPA) erhalten. Die positive schriftliche Stellungnahme besagt, dass die Engineered-Cas- (BEC) Nukleasen, für die Patentschutz nach dem Patent Corporation Treaty (PCT) beantragt wird, hinsichtlich der BEC-Nuklease-Sequenzen eine erfinderische Tätigkeit darstellen sowie industriell verwertbar und auch sonst nicht vom Patentschutz ausgeschlossen sind. Die entsprechenden Sequenzen der BEC-Nukleasen werden daher vom EPA als patentierbar angesehen. Dies ist ein wichtiger Meilenstein im regulären Patentanmeldeprozess und bestätigt die Ansicht des Managements und des wissenschaftlichen Teams, dass die proprietäre BEC-Technologie ein neuartiges und klar differenziertes Genom-Editing-Werkzeug ist.
Neues Gruppenmitglied Breatec B.V.: Der Konzern hat im Februar eine Vereinbarung zum Erwerb von zunächst 62 % der Anteile an Breatec B.V. von den derzeitigen Eigentümern getroffen. Darüber hinaus ermöglicht eine vereinbarte Call-/Put-Option BRAIN, das gesamte Unternehmen bis zum Ende des ersten Quartals 2027 zu erwerben. Breatec wurde 2006 gegründet und befindet sich in der südlichen Zentralregion der Niederlande nahe der belgischen und deutschen Grenze, umgeben von vielen führenden internationalen Unternehmen der Lebensmittelindustrie. Im Kalenderjahr 2021 erwirtschaftete Breatec einen Umsatz von rund 7 Mio. € mit einem positiven EBITDA-Beitrag. Die Übernahme wird ab 1. Februar 2022 von dem Unternehmen voll konsolidiert.
Kooperation mit der Formo GmbH: BRAIN und Formo haben im Februar eine strategische Zusammenarbeit gestartet, um die Produktion von tierfreien Milchproteinen weiter voranzutreiben. Formo ist ein bahnbrechendes Foodtech-Startup im Bereich alternativer Milchproteine und wird seine Produktion von bioidentischen Milchproteinen mit einer Genom-Editing-Technologie ausbauen; dabei wird es die Expertise sowie die proprietäre BEC-Plattform nutzen. Die strategische Allianz zielt darauf ab, die Mikroorganismen zu optimieren, um die neuartige und nachhaltige Proteinproduktion für die kommerzielle Nutzung durch Präzisionsfermentation weiter auszubauen.