Ein jugendlicher Patient befand sich vor drei Jahren mit einer leukämischen Erkrankung und Verlust der Gehfähigkeit in Behandlung im Universitätsklinikum Tübingen. Neben Schmerzen im Bereich der Füße und den Unterschenkeln fehlte ihm die Kraft in den Beinen, um sowohl Stehen als auch Gehen zu können. Gemeinsames Ziel war, das Gehen wieder zu erlernen. Der Patient begann neben der täglichen Physiotherapie mit einem geliehen Bettfahrrad zu trainieren. Im Verlauf wurden die Schmerzen weniger. Die Kraft nahm stetig zu. Alle fieberten mit und motivierten ihn. Schließlich gelang es, dass er an einem hohen Gehwagen gestützt die ersten Schritte gehen konnte – ein Meilenstein!
Dank dieses Erfolges wurde im Rahmen der Chefarzt-Visite die Anschaffung eines eigenen Bettfahrrades für die Kinderklinik beschlossen. Ermöglicht wurde die Finanzierung durch die Unterstützungen verschiedener Medizintechnikunternehmen. Unter anderem sagte Peter Kopf, Geschäftsführer der medica Medizintechnik, Hersteller des Bettfahrrades THERA-Trainer bemo, seine Unterstützung zu.
Im März 2021 konnte das erst kürzlich zugelassene neue Bettfahrrad von THERA-Trainer in Betrieb genommen werden.
„Im Sinne der Kinder freue ich mich sehr, dass wir mit dem bemo zukünftig eine weitere attraktive Therapieoption anbieten können. Die ergänzende Software ermöglicht eine spielerisch gestaltete Kräftigung. Die Option, sowohl die obere, als auch die untere Extremität zu beüben, verspricht eine abwechslungsreiche Therapie.“
— Tobias Giebler, Physiotherapeut
Eingesetzt wird der Bewegungstrainer bei Schulkindern und Jugendlichen vor allem in den Bereichen Onkologie und Neurologie. Die Anwendung in der Onkologie bewährte sich bei der Reduktion von Chemotherapie-bedingten Schmerzen der Beine, sowie beim Erhalt und zur Wiederherstellung der Gehfähigkeit. Im neurologischen Bereich sind die Regulation des Muskeltons und der Erhalt der Beweglichkeit bereits auf der Intensivstation oder in der Frührehabilitation wichtige Therapieziele.