In der Kosmetikindustrie gelten Pflanzenöle und Pflanzenfette zu den elementaren Bausteinen von Cremes, Lippen- oder Haarpflegeprodukten. Werden diese, auf Fettsäureester basierten Stoffe, nun Luftsauerstoff ausgesetzt, so werden sie mit der Zeit oxidiert. Dadurch bekommen Produkte einen unangenehmen, ranzigen Geruch. Vor allem Öle, die aus ungesättigten Fettsäuren bestehen, sind besonders anfällig für Oxidation. Es ist deshalb essentiell, dass die eingesetzten und teilweise sehr wertvollen Öle, mittels Antioxidantien entsprechend stabilisiert werden, welches über den Zusatz von beispielsweise Tocopherolen (Vitamin E) erfolgen kann.
Für die Entwicklung und auch Qualitätskontrolle von Kosmetika stellt sich nun die Frage, wann der Rohstoff oder das Produkt ranzig wird, woraus sich deren Haltbarkeit ableiten lässt. Metrohm hat dazu bereits vor Jahrzehnten eine erfolgreiche Analysenmethode zusammen mit Industriepartnern entwickelt, aus der der Rancimat hervorgegangen ist. Die aktuelle Gerätegeneration hat 8 Messpositionen in welche die Proben eingewogen werden. Während der Messung werden diese bei definierter Temperatur erhitzt und gleichzeitig mit Luft durchströmt, was zu einer beschleunigten Oxidation führt. Dieser Luftstrom wird weiter in eine Leitfähigkeitsmesszelle geleitet. Wird die Probe ranzig, so werden kurzkettige Carbonsäuren freigesetzt, die zu einer Leitfähigkeitserhöhung führen. Neben der Bestimmung der Oxidationsstabilität des Öles/ Produktes lassen sich mit dem Rancimaten auch die Wirkung von Antioxidantien ermitteln.
Der 892 Professional Rancimat ist einfach in der Bedienung und kann im 24/7‑Betrieb benutzt werden. Ist eine Probe fertig, wird sie durch eine neue ersetzt und die Probentabelle entsprechend erweitert. Neue Applikationsarbeiten haben es nun ermöglicht, dass auch Proben mit hohem Wassergehalt oder geringem Fettanteil gut vermessen werden können.