„Wir haben den Cleanzone Campus ins Leben gerufen, um zu unterstreichen, welche Bedeutung der Forschung für die Innovationskraft und die Zukunftsfähigkeit der Reinraumtechnik zukommt“, erläutert Ruth Lorenz, Bereichsleiterin Technology bei der Messe Frankfurt. „Als internationale und interdisziplinäre Veranstaltung ist die Cleanzone die Plattform, um alle Akteure aus Wissenschaft und Forschung an einem Ort zu vereinen.“ Die Hochschulen präsentieren ihre Projekte, nicht nur um Informationen und Ergebnisse zu teilen, sondern auch um zu verdeutlichen wie wichtig und notwendig der Austausch zwischen Forschung und Industrie ist. Mit dabei sind die Hochschule Albstadt-Sigmaringen, das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA), das Hermann-Rietschel-Institut (HRI) der TU Berlin und die Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden.
Standardisierung der Aufbereitung von Reinigungstextilien
Die Hochschule Albstadt-Sigmaringen präsentiert auf dem Cleanzone Campus ein aktuelles Projekt aus dem Bereich Reinigungs- und Hygienetechnik. Über die Etablierung von Ringversuchen sollen Verfahren zur Aufbereitung von Reinigungstextilien (z. B. Wischbezügen) standardisiert werden können. Ein weiteres Projekt adressiert die Potenziale von reinraumtechnischen Systemen bei der Lebensmittelverarbeitung. Darüber hinaus werden die Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Hochschule und Industrie und die Verankerung des Themas Reinraum in den Curricula der Fakultät Life Sciences aufgezeigt.
Sauberkeit und Hygiene
Die Reinraumtechnik ist für die OTH Amberg-Weiden sowohl in Lehre als auch in Forschung von Bedeutung. Daher werden auf dem Cleanzone Campus Industrieprojekte rund um die Themengebiete Sauberkeit und Hygiene vorgestellt. Am Campus Weiden wird zudem auch ein Reinraum der ISO-Klasse 7 betrieben. Studierende der Studiengänge Medizintechnik (Bachelor und Master) werden hier mit der Reinraumtechnik theoretisch und praktisch vertraut gemacht.
Mobiles Reinraumzelt und IT-Kommunikationstool
Bei dem Frauenhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung stehen auf der Fachmesse zwei Innovationen im Fokus: ein mobiles und flexibles Reinraumzelt sowie das IT-Kommunikationstool „FlexNote“. Erstmalig zeigt das Fraunhofer IPA auf der Cleanzone die detaillierte Darstellung der Entstehungsphase des Reinraumsystems durch die Präsentation des Prozesses von der Idee zur ersten Skizze über den Prototypenbau bis hin zum finalen Produkt. Mit „FlexNote“ hat das Fraunhofer IPA eine mobile Anwendung entwickelt, welche die nächsten Schritte in Richtung zum papierlosen Reinraum und hin zur Reduktion von Kontaminationsquellen darstellt. Mit Hilfe dieser mobilen Anwendung lassen sich innerhalb kürzester Zeit beliebig Beobachtungen erfassen oder anstehende Aufgaben dokumentieren. Eine zielgerichtete Verteilung und transparente Nachverfolgung ist gewährleistet.
Projekte: Reinräumen, OP-Räumen und Sonderisolierstationen
Den Forschungsschwerpunkt des Hermann-Rietschel-Instituts bildet die Raumluft-Hygiene. Insbesondere für Räume mit besonderen Schutzanforderungen werden Konzepte entwickelt, um die Konzentration chemisch, physikalisch oder biologisch wirksamer Aerosole so niedrig wie nötig zu halten. Es werden außerdem experimentelle und numerische Untersuchungen über das Ausbreitungs- und Sedimentationsverhalten von Partikeln in Innenräumen durchgeführt. Auf der Cleanzone präsentiert das HRI aktuelle Forschungsergebnisse aus Projekten zu Reinräumen, OP-Räumen und Sonderisolierstationen.