Auf der Interpack 2017 präsentiert Bosch Packaging Technology die neue KLV-Serie für die Dichtigkeitsprüfung (Container Closure Integrity Testing, CCIT). „In der Pharmaindustrie kommt nicht-destruktiven CCI-Technologien eine immer größere Bedeutung zu“, erläutert Dr. Jérôme Freissmuth, verantwortlicher Produktgruppenleiter bei Bosch Packaging Technology. „Denn die kleinste undichte Stelle kann ein hohes Risiko für Patienten darstellen: Der Wirkstoff könnte sich verändern, eine Verabreichung des Medikamentes könnte unter anderem durch Nicht-Sterilität zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen oder das Medikament könnte unwirksam werden. Zudem schützen nicht-destruktive Verfahren, bei denen das Behältnis während der Prüfung intakt bleibt, Pharmahersteller vor dem Verlust teurer Medikamente.“
Bosch hat das Portfolio an CCI-Technologien in den vergangenen Jahren konsequent ausgebaut. Neben der Dichtigkeitsprüfung mittels Hochspannung und der laser-basierten Headspace-Analyse wird es jetzt durch die neue KLV-Serie für die Vakuumdichtigkeitsprüfung vervollständigt. Als erstes Mitglied der Serie präsentiert Bosch auf der Interpack die für Vials ausgelegte KLV 1360. Grundsätzlich eignet sich die Plattform für alle standfesten Glasbehältnisse.
Hochsensible Prüfung bei hoher Ausbringung
„Eine Besonderheit ist die Kombination aus Prüfsensibilität und hoher Ausbringung“, so Wolfram Schindler, Entwicklungsingenieur Messtechnik bei Bosch Packaging Technology. Bei der Vakuumdichtigkeitsprüfung wird in den luftdicht abgeschlossenen Kammern ein Unterdruck erzeugt, der im Falle eines defekten Behältnisses aufgrund austretender Flüssigkeit oder Gas ansteigt. Diesen Druckanstieg misst die KLV 1360 mit hoher Sensibilität: Dank modernster Messtechnik erfasst die Anlage Leckgrößen, die rechnerischen Lochdurchmessern von weniger als fünf Mikrometern entsprechen.
Die KLV 1360 inspiziert zwischen 250 und 600 Behältnisse pro Minute. Ihre Höchstleistung erzielt die Maschine dank spezieller Prüfkammern, in denen die Behältnisse wahlweise einzeln oder gruppenweise geprüft werden. „Bei der Gruppenprüfung untersucht die KLV je nach Behältnisdurchmesser – der von acht bis 56 Millimetern variieren kann – bis zu drei Prüfobjekte gleichzeitig in einer Kammer. So lässt sich die Ausbringung signifikant steigern“, erläutert Schindler.
Höchster Schutz auch nach Inspektion
Die KLV gewährleistet eine durchgehend hohe Prüfqualität. Sie ist die erste Maschine dieser Art, bei der das integrierte Robotersystem neben den zu inspizierenden Behältnissen auch Referenzteile zur Prozessüberwachung einschleust. Zudem sorgt die eingebaute, automatische Re-Inspektion dafür, dass nur eindeutig geprüfte Behältnisse die Maschine verlassen.
Auch nach erfolgter Inspektion steht die Produkt- und Verschlussqualität im Vordergrund. Deshalb werden die Behältnisse bei der KLV nicht wie üblich von oben gegriffen, sondern dank leichter Schrägstellung des Transportsystems seitlich aus den Prüfkammern entnommen. Das seitliche Handling verhindert, dass nach dem Prüfen Undichtigkeiten durch das Greifen an den Verschlüssen entstehen. Des Weiteren sorgt ein Sternradsystem für den besonders schonenden Durchtransport bei geringem Materialverschleiß. Die standardmäßig mit einem Drehteller ausgestattete KLV 1360 lässt sich dank modularer Bauweise nahtlos in bestehende Linien integrieren.
Alles aus einer Hand
Die neue KLV 1360 vervollständigt das bestehende Inspektionsportfolio von Bosch, über das sich Messebesucher ebenfalls ein Bild machen können: Von der visuellen Inspektion über die Headspace-Analyse (HSA) bis hin zur Vakuumprüfung wird die technologische Bandbreite anhand von Tischgeräten gezeigt. „Bei uns erhalten Kunden aber nicht nur eine große Auswahl an Technologien“, betont Schindler. „Wir beraten sie auch hinsichtlich der passenden Inspektionslösung für ihre flüssigen oder lyophilisierten Pharmazeutika und stehen ihnen bezüglich regulatorischer Anforderungen und individuellen Lösungen als erfahrener Partner zur Seite.“
Bosch auf der interpack 2017: Halle 6 – Stand A30-C58