Siemens und Perceptive Engineering haben eine Partnerschaft geschlossen, um die Softwaresysteme Pharma MV von Perceptive Engineering und Simatic Sipat von Siemens zu integrieren. Ziel ist es, eine flexible Lösung für Advanced-Control-Anwendungen sowohl für die kontinuierliche als auch für die Chargen-Fertigung von Arzneimitteln anzubieten. Das Interesse innerhalb der Life-Sciences-Branche, Advanced-Process-Control-Systeme in eine Prozessanalysetechnik-Plattform zu integrieren, steigt deutlich. Daher bieten die Partner der Pharmaindustrie nun eine Kombination zweier Technologien, die sich im vergangenen Jahrzehnt bereits unabhängig voneinander bewährt haben.
Das integrierte PAT-Datenmanagementsystem Simatic Sipat wird zunehmend in regulierten Industrien eingesetzt, da es eine FDA-21-CFR-11-konforme PAT-Plattform zur Verfügung stellt, die eine Echtzeitüberwachung der Endproduktqualität während der Produktion ermöglicht. Dies geschieht auf Basis einer strukturierten Sammlung von Daten aus Spektralanalysatoren, welche mit herkömmlichen Prozessdaten und Rohdateninformationen, zum Beispiel aus Labor-Informations- und Management-Systemen (LIMS), verknüpft werden.
Die Umsetzung von APC mit Perceptive APC von Perceptive Engineering hat sich ebenfalls in verschiedenen Branchen etabliert. Hier wird jedoch oftmals ausschließlich auf Prozessdaten zurückgegriffen. Deshalb wurde die Pharmaversion Pharma MV um spezifische Funktionalitäten erweitert, um die Anforderungen in einem regulierten Umfeld zu erfüllen. Durch den integrierten Ansatz beider Softwarelösungen steht eine umfassende Plattform für die strukturierte Datenerfassung, die Echtzeit-Berechnung der Critical-to-Quality-Attribute (CQA) sowie für die multivariate Modellierung und Überwachung zur Verfügung. In Verbindung mit dem automatisierten multivariablen Feedback direkt in der Prozesssteuerungsebene können so alle CQAs gleichzeitig im gewünschten Designraum erfasst und gepflegt werden.