Labore stehen in Zukunft vor vielfältigen Herausforderungen. Die steigende Komplexität der Prozesse, anspruchsvolle Analyse- und Kundenanforderungen und gesetzliche sowie regulatorische Vorgaben erfordern die Automatisierung und digitale Vernetzung von Geräten sowie Akteuren. Insbesondere in diagnostischen Routinelaboren und Produktionslaboren sind Digitalisierung, Neustrukturierung sowie Optimierung von Labor-Workflows nicht mehr wegzudenken.
Aus diesem Anlass kamen am 6. Dezember 2017 im ICCAS (Innovation Center Computer Assisted Surgery) der Universität Leipzig Unternehmensvertreter aus dem Laborbetrieb, Geräte- und Anlagenbau sowie aus der IT zusammen. Im „Ideenworkshop zur Digitalisierung und Automatisierung in Routinelaboren – Auf dem Weg zum Labor 4.0“ der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) wurden neue kreative Ansätze für das Labor der Zukunft und die Meisterung der Herausforderungen vorgestellt und diskutiert.
Dr. Felix Lenk, Leiter der Forschungsgruppe SmartLab-Systeme an der TU Dresden, hielt zu Beginn einen Impulsvortrag zu aktuellen Forschungsschwerpunkten in Automatisierung, Digitalisierung und Miniaturisierung. Im Anschluss informierte Günther Fleck, Geschäftsführer der AGIL GmbH Leipzig, zu technologieorientierten Innovationsförderungen des Freistaates Sachsen und des Bundes. Mit dem Best-Practice-Beispiel „TOLabIS-AX“ von Ullrich Trommler, Vorstand der CBS Information Technologies AG, und Sven Reichel vom Sächsisches Textilforschungsinstitut e. V. (STFI) in Chemnitz, erhielten die Teilnehmer einen Einblick in das bereits etablierte digitale Labormanagement eines Produktionslabors.
Angeregt durch diese Vorträge und die Unternehmensschwerpunkte der Teilnehmer stand die interdisziplinäre Ideengenerierung im Fokus des zweiten Teils der Veranstaltung. Im Ergebnis entwickelten die Gäste unter Leitung der P3N MARKETING GMBH (P3N) auf Basis ihres spezifischen Know-hows fünf innovative Projektansätze für die Gestaltung des Labors 4.0.
In zwei Gruppen bearbeiteten die Teilnehmer verschiedene Themenbereiche von Geräten und Technologien über Prozesse bis zu neuen Geschäftsmodellen. Unter Beachtung von Mehrwert und Nutzen entstanden so die Projektsteckbriefe mit Herausforderungen aus Kundensicht, technischen Risiken, kurzer Lösungsbeschreibung, Aufwandsschätzung und möglichen Partnern.
Das Teilnehmerfeedback zum Ideenworkshop der WFS war überaus positiv und lobte die ergebnisorientierte kreative Gestaltung. Zugleich wurde der Bedarf an derartigen interdisziplinären Veranstaltungen zum Thema Life Sciences betont. Daher plant die WFS auch schon das 2. Life-Sciences-Forum Sachsen am 28. November 2018 in Chemnitz und nimmt Anregungen zur Gestaltung von Branchenvertretern gern entgegen.