Die interpack, die vom 4.–10. Mai in Düsseldorf stattfindet, ist ein wichtiger Baustein im Innovationszyklus der Verpackungsbranche und der verwandten Prozessindustrie. Nach sechs Jahren Pause werden in den 18 ausgebuchten Messehallen zahlreiche Neuheiten für alle Anwenderbereiche zu sehen sein: Nahrungsmittel, Getränke, Süß- und Backwaren, Pharma, Kosmetik, Non-Food und Industriegüter. Denn Anforderungen und Rahmenbedingungen verändern sich stetig, digitale Technologien und nachhaltige Produkte und Prozesse stehen im Fokus.
Die Aussteller der interpack 2023 kommen aus allen fünf Kontinenten. Insgesamt werden über 60 Länder vertreten sein. Die Top-Ausstellernationen sind Deutschland, Italien, China, die Türkei, Indien, die Niederlande, die USA, Frankreich, Spanien, die Schweiz und das Vereinigte Königreich. Insgesamt nehmen über 2.700 Aussteller teil.
Packmittelbereich
Mit über 1.000 Ausstellern ist der Packmittelbereich in den Hallen 7 und 7a, 8a, 9 und 10 eine Messe für sich mit dem Schwerpunkt auf Packstoffen, Packmitteln und Packhilfsmitteln. Hier werden sämtliche gängigen Materialien und Produkte des Verpackungsmarktes gezeigt und zahlreiche Neuheiten enthüllt. Vor allem bei nachhaltigen Materialien und nachwachsenden Rohstoffen bewegt sich viel. So sind auf der Messe etwa Biokunststoffe zu sehen, die biologisch abbaubar oder biobasiert sind, wie etwa aus Zuckerrohr, Palmblättern oder Mais.
Zudem gibt es vor allem in den Hallen 8a und 9 zusätzlich zu Lösungen aus Papier, Karton und Pappe neue, nachhaltige Materialien in zahlreichen Varianten mit dem Fokus Nachhaltigkeit. Von großer Bedeutung, vor allem für die Produktsicherheit und ‑haltbarkeit, sind nach wie vor Kunststoffverpackungen, die den größten Anteil am Markt haben. Auch hier gibt es neue Ansätze in Richtung einer Kreislaufwirtschaft, zum Beispiel mit recycelbaren Folien, Monomateriallösungen, dem Einsatz von Rezyklaten oder Mehrwegverpackungen. Und auch die zunehmende Digitalisierung der Industrie führt zu neuen Entwicklungen im Packmittelbereich. Beispiele sind digitale Etiketten, Smart Packaging oder Verpackungen mit QR-Codes.
Hot Topics
Die Entwicklungen im Packmittelbereich verdeutlichen, welche Themen für die Processing- und Packaging-Industrie und ihre Kunden insgesamt im Vordergrund stehen. Megatrends wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung, zahlreiche ökonomische und ökologische, aber auch politische und gesellschaftliche Veränderungen und Herausforderungen beschäftigen die Unternehmen und sorgen für einen Innovationsschub auf der diesjährigen interpack.
Ein Top-Thema wird die Kreislaufwirtschaft sein, scheinbar ein simples Modell, andererseits allumfassend und eine große Herausforderung an vielen Stellen. In Zeiten des Klimawandels geht es darum, so wenig nicht verwertbaren Abfall wie möglich zu produzieren. Hand in Hand geht damit die Notwenigkeit zur Schonung von Ressourcen. So werden auf der interpack nachhaltige Verarbeitungs- und Verpackungslösungen sowie digitale Services vorgestellt, die helfen, Produktionsprozesse effizient und nachhaltig zu gestalten. So steht etwa die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks von Verpackungen in der gesamten Wertschöpfungskette im Fokus, die Verbesserung der Energieeffizienz oder die zunehmende Bedeutung von wiederverwendbaren Materialien, was der Industrie dabei helfen wird, Ressourcen optimal zu nutzen.
Wenn es um Transformationsprozesse geht, geht ohne digitale Technologien wenig. Längst schon haben Big Data, Augmented Reality und die ferngesteuerte Maschinenwartung ihren Weg in Montagehallen und Maschinenparks gefunden. So informiert zum Beispiel das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung in der VDMA Technologie Lounge in Halle 4 über digitale Schulungssysteme auf Basis von Virtueller Realität. Und auch Technologien wie Holy Grail 2.0, RFID, NFC oder Augmented Reality werden in Zukunft zunehmen.
Ein weiteres Hot-Topic der interpack ist die Produktsicherheit, eine der Kernaufgaben der Verpackung. Schon heute leistet die Branche einen wichtigen Beitrag, um die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren. Digitale Technologien sind diesbezüglich ein wichtiger Schlüssel.
Specials
Ergänzt wird das Ausstellungsprogramm durch zahlreiche Specials wie das Vortragsforum „Spotlight talks & trends“ mit sieben Thementagen, die interpack Start-up Zone, den Gemeinschaftsstand Co-Packing, mehrere Preisverleihungen mit spannenden Verpackungsinnovationen, die „SAVE FOOD Highlight-Route“ mit neuen Ansätzen im Kampf gegen den weltweiten Verlust und die Verschwendung von Nahrungsmitteln, die Förderung von Frauen bei „Women in Packaging“ sowie „Late Night“ am Tag im Tightly Packed TV-Studio.